Sexting

Eine Thematik, die im Spiel besonders heraussticht ist Sexting. Sexting ist ein Trend, welcher sich seit dem Beginn der Multimedia Messaging Services wie Whatsapp, Snapchat oder Facebook, verstärkt durch die Nutzung von Smartphones verbreitet hat.

Sexting kommt aus dem amerikanischen Raum und setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“ zusammen und bedeutet nichts weiter als das Versenden von erotischen Textnachrichten, sowie sexuellem Bildmaterial.
Dieser Trend wird vor allem stark von Teenagern bzw. jungen Erwachsenen praktiziert, sei es, um miteinander zu flirten, Sextreffen auszumachen, zur sexuellen Selbstinszenierung oder zur Bestätigung des eigenen Egos.

Hier in Deutschland wurde das Thema in den Jahren 2013/2014 lauter. Grund dafür waren erste Lehrer, welche vermehrt Eltern als auch Schüler vor dem anbahnenden Trend gewarnt haben. Ebenso traten vermehrt Meldungen in den Medien auf, bei denen Schülerinnen und Schüler Nacktfotos von Mitschülern meldeten, welche im Internet ihre Runden machten. Einmal kursierende Fotos können die betroffene Person auf unterschiedlichste Weise schädigen. Sie können schwere Schäden in der Psyche eines heranwachsenden Menschen verursachen, als Erpressungsmittel verwendet werden sowie als Mittel zum Rufmord fungieren. (Handysektor erklärt: Was ist eigentlich Sexting?)

Im Spiel macht sich Sexting durch versandte anzügliche Nachrichten der Antagonistin Catherine übers Handy bemerkbar.
Während der Story hat man die Möglichkeit über sein Handy Nachrichten anderer Personen zu empfangen. Dabei schickt Catherine Vincent Brooks, dem Protagonisten, immer wieder Nacktfotos, um ihn zu erpressen und somit an sich zu binden.

Als Spieler kann man auf ihre Sextings eingehen oder sie komplett ignorieren. Je nach Antwort wird man auf einer Art Karma-Anzeige gelistet, welche die Handlungen im Spiel, auch außerhalb des Sextings, bewertet. Hierdurch schlägt der Spieler bzw. der Protagonist einen moralisch guten oder bösen Pfad ein (Law and Chaos). Bei den Antworten muss man sich immer bewusst sein, dass man schon eine feste Freundin namens Katherine hat, welche das genaue Gegenteil von Catherine wiederspiegelt, da sie sehr bodenständig und rational auftritt. Diese Einordnungen wirken sich auf die Geschichte des Spiels aus und ermöglichen dem Spieler das Freischalten von bis zu neun Enden.
Schon zu Beginn bekommt Vincent eine Nachricht eines unbekannten Absenders (Catherine) mit der Frage, ob er ihre Nachricht bekommen hat. Wenn man es bestätigt, will sie ihm ein Bild von ihr senden. Anhand der Wortwahl kann man vermuten, dass es sich um ein Nacktbild handelt. Gegen Ende des Spiels bekommt man eine Nachricht, in der sich Catherine auf einem Foto als nacktes Geschenk präsentiert, symbolisiert mit einer riesigen roten Schleife.

Obwohl man aus moralischer Sicht auf diese Nachrichten nicht eingehen sollte, kitzelt das Spiel die Neugier des Spielers heraus und lässt ihn fast ausschließlich den bösen Pfad wählen, da die Auswirkungen der Antworten keine Angst vor möglichen Konsequenzen versprühen und dem Spieler mit Nacktbildern von Catherine belohnen. Lediglich am Ende der Story und in einigen wenigen Handlungsabschnitten machen sich diese Entscheidungen bemerkbar. Das Spiel ist so konzipiert, dass es mehrfach durchgespielt werden kann. Hierdurch können verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten sowie ihre entsprechenden Konsequenzen innerhalb der Handlung offengelegt werden.

© Fabian Thoma // Wintersemester 2017/2018