Titanfall 2

„Titanfall 2“ ist ein rasanter Ego-Shooter, der dem Spieler viel Fingerspitzengefühl abfordert. Titans sind große Kampfroboter, in die sich der Spieler begeben kann. Die Veröffentlichung des ersten Teils von „Titanfall“ wurde mit Spannung erwartet, denn das Spiel sah nur einen Multiplayermodus vor. Das war neu und sorgte für kontroverse Diskussionen. Der zweite Teil kehrt davon ein Stück weit ab, denn er enthält auch einen Einzelspielmodus – dennoch setzt der Mehrspielermodus einen Schwerpunkt. Zu ihm zählen elf unterschiedliche Modi, zum Beispiel den Klassiker „catch the flag“. Darüber hinaus schufen die Spielentwickler besondere Modi, u.a. den Bankmodus. Die Spieler sammeln dabei für das Erfüllen von Aufgaben Geld und müssen es zu einer Bank bringen. Erschwert wird es diese Aufgabe dadurch, dass die Bank nur temporär erscheint.

Der Einzelspielmodus ist hingegen etwas weniger ausgestattet. Die Geschichte wird zur Nebensache: es ist der altbewährte Kampf von Gut gegen Böse. Mit Hilfe eines Titans kämpft Jack Cooper gegen eine Terrororganisation. Die Kampagne ist schnell durchgespielt, von der Geschichte bleiben einem höchstens die teilweise witzigen Dialoge zwischen Jack und seinem Titan in Erinnerung. Es scheint fast so, als hätten die Entwickler lieber Zeit in die Entwicklung der (Land)Karten gesteckt, als in die Entwicklung der Geschichte. Denn diese wissen zu überzeugen. Spannende Industrieanlagen, tiefe Wälder und Wasserfälle und dazu immer wieder überraschende Kreaturen.

Erster Einstieg

Der Einstieg wird durch ein Tutorial erleichtert. Hier erlernt der Spieler die ersten Grundfähigkeiten. Dennoch ist der Einstieg für Gelegenheitsspieler eher schwierig, denn das Spiel ist schnell. Gerade im Multiplayermodus kommt es auf eine gute Reaktionsfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe an. Denn nicht nur die schnell agierenden Gegner setzten einen unter Druck, sondern ebenfalls die Karten selber. Sie scheinen teilweise ein Labyrinth für den Spieler zu sein, der Wege finden muss und dabei auch mal von Wand zu Wand springt. Diese Bewegungsmöglichkeiten machen das Spiel besonders. Sie führen aber auch dazu, dass es einige Anlaufzeit braucht, bis der Spieler die Mechanik beherrscht. Doch natürlich bleibt der Ego-Shooter seinem Genre treu. Denn auch während man rennt, muss man weiterhin die Gegner im Auge behalten. Dadurch stellt sich schnell Stress ein, der durch Audioreize verstärkt wird. Es zieht einen aber auch schnell in einen Sog, dem man sich nicht ohne Weiteres entziehen kann. Die Langzeitmotivation wird durch die unzähligen Möglichkeiten gewährleistet, die Titans und Waffen zu verbessern.

Brutale Szenerie

Natürlich steht bei einem Ego-Shooter das Töten beziehungsweise das Ausschalten des Gegners im Fokus. Das geschieht im Spiel sowohl im Nahkampf als auch aus der Ferne. Die Gegner wirken dabei selten menschlich und das dargestellte Blut verschwindet schnell. Allerdings wirken die Szenen häufig brutal. Das wird durch die in Teil zwei eingeführte „Third-Person Sicht“ verstärkt. Sie wird beispielweise bei Kämpfen zwischen zwei Titans eingesetzt.

Multiplayermodus

Um Erfolg im Multiplayermodus zu haben, ist es bei den meisten Modi notwendig, auf das eigene Team zu achten und im Optimalfall eine gemeinsame Strategie zu haben. Vor allem haben Teams einen Vorteil, die bereits häufiger miteinander gespielt haben. So bietet das Spiel die Möglichkeit, sich mit anderen Spielern zu vernetzen und gemeinsam in Multiplayerspielen anzutreten. Darüber hinaus genießen dauerhafte Teams noch weitere Vorteile, wie Extrapunkte. Die mögliche Vernetzung bindet den Spieler stärker an das Spiel.

Technische Rahmenbedingungen 

Beim Test waren die Server stabil. Es kam zu keinem Ruckeln oder gar Ausfällen. Die Optik des Spiels ist zwar reizvoll und wartet mit vielen Details auf, dennoch ist die Grafik im Vergleich zu anderen Spielen nur Durchschnitt. Lobenswert ist das Versprechen der Entwickler, kostenlose AddOns, zum Beispiel neue Karten zur Verfügung zu stellen. Ein Kauf von Waffen oder anderen Vorteilen ist nicht möglich.

Fazit:

„Titanfall 2“ ist ein ausgezeichneter Ego-Shooter. Das Spiel bleibt den Grundprinzipien von „Titanfall“ treu und ist dabei nicht nur ein einfacher Abklatsch, sondern eine sinnvolle und durchdachte Fortentwicklung mit vielen kreativen Ideen. Für Spieler unter 18 Jahren ist das Spiel allerdings nicht geeignet. Zu explizit sind die Szenen und zu stark ist die Gefahr, kein Ende beim Spielen zu finden.